Vorbemerkung

Gegen sämtliche materielle Schäden durch Unfälle aller Art kann man sich versichern. Gegen immaterielle Schäden durch  Datenverluste hilft hingegen nur eines: Die regelmäßige Datensicherung. Bei der Überlegung, wie man sich am besten vor Datenverlusten schützt, sollte man stets an das Schlimmste denken. Das Schicksal ist sehr erfinderisch. Murphys Gesetz besagt nicht ohne Grund: Wann immer etwas schief gehen kann, wird es auch schief gehen. Zur erfolgreichen Datensicherung gehört folglich eine gehörige Portion Misstrauen: Sind die Daten auch wirklich fehlerfrei auf dem Backup-Medium gesichert ? Ist das Backup auch wieder einwandfrei und komplett lesbar ? Ein guter System Administrator ist sehr misstrauisch wenn es um das Backup geht. Aus Kostengründen wird in kleineren Firmen oftmals auf eine Datensicherung (Back-up oder einfach Backup) verzichtet, zumindest solange, bis der Ausfall des Servers den ganzen Betrieb lahm legt. Danach merkt das Entscheidungsbefugte Personal schnell, dass an der falschen Stelle gespart sehr teuer werden kann. Heute sind einfache Backups sehr schnell zu erstellen, spiegeln Sie einfach den Inhalt der Festplatte auf eine andere Festplatte, am besten in einem anderen Rechner. Selbstverständlich sind solche Vorgehensweisen zwar schnell und vor allem billig, aber eben unprofessionell.

Übersicht gängiger Sicherungssysteme

Disketten sind die kleinsten Datenträger, sie sind sehr anfällig für Verschmutzungen und Belastungen aller Art. Durch die geringe Speicherkapazität wären sie sehr teuer für ein Firmenbackup, stellen Sie sich nur einmal 40 GByte auf Disketten vor. 
Auch mit den heute verfügbaren Kapazitäten (LS 120) mit bis zu 120 MByte sind diese Datenträger für eine Backuplösung nur bei kleinen Firmen mit sehr wenig Daten interessant. 

Ansonsten gilt: Finger weg.

Datensicherungen auf CD sind heute aus Kostengründen sehr verbreitet. Durch die "BURN-Proof" Techniken der CD-Brenner sind Schreibfehler fast ausgerottet. Die Kapazitäten sind brauchbar und das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut. Die Nachfolgersysteme, also die  DVD-Brenner, stehen bereits in den Startlöchern. Hier wird sich die preisliche Entwicklung positiv auswirken. Leider weiß man heute noch nichts über die Haltbarkeit der Kopien, weil diese Technik noch relativ jung ist. Die Hersteller garantieren zwar Haltbarkeiten von bis zu 20 Jahren, woher diese Einsicht allerdings rührt sagen die Hersteller nicht. Daher sind CD Lösungen für Backup eine brauchbare Lösung, auf die Lagerung sollte dann aber viel Wert gelegt werden. Gerade die DVD Laufwerke scheinen eine brauchbare Sicherungsmöglichkeit für kleinere Netze mit geringem bis mittlerem Datenaufkommen darzustellen. 

Magneto-Optische Laufwerke, so genannte MO Laufwerke, verbinden die Vorteile von Festplatten und von CD-Laufwerken, sie sind wiederbeschreibbar, schnell einsetzbar und haben sich als sehr stabil erwiesen. Ein Laserstrahl erwärmt die Informationsschicht, dann wird der Arbeitsbereich durch ein Magnetfeld gelöscht, sodann trägt ein Magnetfeld die Daten auf. Es gibt sie für die unterschiedlichen Schnittstellen. In der Profiliga steht eindeutig der SCSI Anschluss. Ein weiterer Vorteil der MO Laufwerke ist die beidseitige Verwendung des Datenträgers. Mit Kapazitäten von mehreren Gigabytes gibt es auch keine Platzprobleme. Einer der Hauptnachteile ist der Anschaffungspreis. Aus diesem Grunde sind Lösungen auf MO Basis nur bedingt zu empfehlen.

Festplatten sind per Definition immer noch unsichere Datenträger, sie können ausfallen, die Daten wären dann verloren. Daher sind Lösungen, bei denen die Daten einfach auf einen anderen Rechner überspielt werden nicht zu empfehlen. Mit geeigneten Techniken, etwa RAID Systemen allerdings werden die Schwachstellen der Festplatten wieder wettgemacht. Solche Systeme sind daher zu empfehlen. Wechselbare Festplatten sind heute sehr beliebt, da sie einen sehr schnellen Zugriff auf die Daten ermöglichen. Durch den Preisverfall der Hardware sind solche Wechselsysteme sehr günstig geworden. Im Profi Bereich haben sich so genannte Plug 'n Play und natürlich die bekannten Hot-Plug Lösungen etabliert. Heute sind solche Lösungen zumeist als eigenständige Systeme im Einsatz, also als eigener Rechner in eigenem Raum, auf dem nun die Daten als Kopie abgelegt werden. Als Schnittstellen kommen heute neben SCSI vermehrt FireWire zum Einsatz. Auch wenn eine Festplatte als unsicheres Speichermedium gilt sind solche Lösungen (Backup-Server) durchaus empfehlenswert.

Sicherungen auf Bänder, sei es als Streamer oder DAT Bänder, sind die bekanntesten Sicherungsmethoden und sie sind auch seit vielen Jahren erprobt. Mit den großen bis sehr großen Kapazitäten und langen Haltbarkeiten sind Datenbänder die erste Wahl bei Sicherungen. Streamer (engl. für Band) ist ein Magnetbandlaufwerk zur Archivierung und Wiederherstellung von Daten. Auf einem Streamer werden die Daten sequentiell, d.h. von vorne nach hinten, auf den Datenträger geschrieben. Das bedeutet aber auch dass Suchvorgänge einige Zeit in Anspruch nehmen. Sehen wir uns einige Geräte genauer an:

DAT (Digital, Audio Tape) basiert auf Laufwerken im 3.5" Format und ist ebenfalls unter der so genannten 4mm Technologie bekannt. Herkömmliche DAT Laufwerke sind in den Größen von 2 bis 40 GB bekannt.  DAT Streamer zeichnen die Daten mittels Schrägspurverfahren (Helical Scan) auf. Das dazugehörige Medium ist äußerst preiswert, wenn auch vergleichsweise nicht so langlebig wie bei anderen Laufwerkstypen. Die Lagerdauer ist eingeschränkt, die Anforderungen an die Aufbewahrung eines solchen Mediums sehr hoch. Dennoch sind diese Geräte sehr beliebt und werden häufig eingesetzt.

Bereits vor Jahren waren einfache Versionen im Handel, die an den Disketten Controller angeschlossen wurde. Diese Systeme waren für den Heimanwender gut genug, aber eben nicht mehr. Richtige Standard Streamer stellen kostengünstige SCSI-Streamer für Datenaufkommen bis zu 20 GB da. Einige Modelle, so wie das abgebildete (TRAVAN NS 8) sichert 4 GB bei einer Transferrate von 36 MB/min. und hat eine Kapazität von 10 GB bei 70 MB/min. Die meisten Streamer erreichen bei eingesetzter Hardware Datenkompression doppelte Kapazität und Transferrate. Selbstverständlich sind heute auch andere Schnittstellen verfügbar. 

VXA ist eine neue Technologie auf dem Backup Hardwaremarkt. Entwickelt wurden diese Geräte von der Firma Ecrix, einer Firma die aus den tragenden Köpfen von ExaByte, einer durchaus bekannten Firma im Speichermarkt, entstanden ist. Der abgebildete Streamer verfügt über 12/24 bis 33/66 GB Kapazität. Zu den herausragenden Eigenschaften der VXA Laufwerke zählt das DPF Format (Discrete Packet Format) was bedeutet, dass die Daten in kleinen Paketen auf das Band geschrieben werden und dadurch eine gute Performance erzielt wird. Mittels variabler Geschwindigkeit VSO (Variable Speed Operation) passt sich das eingelegte Medium dem eingehenden Datenzufluss an. Overscan Funktionen (OSO) erfassen alle Datenpakete beim Restore. VXA Laufwerke sind standardmäßig 5¼" Geräte und verfügen über eine SCSI 2 Schnittstelle. Die IDE Version dürfte mittlerweile lieferbar sein. Ebenso wird für Mac Systeme an einer FireWire Version entwickelt. Die VXA Laufwerke arbeiten mit Overscan Technologie und Packet Writing, Verzögerungen und Fehler beim Schreiben und Lesen werden dadurch weitgehend vermieden. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass diese Art Laufwerk durchweg geeignet ist für kleine und mittlere Datenaufkommen.  

Digital Linear Tape Aufzeichnungsverfahren für Streamer und Produktbezeichnung für Tandberg Streamer. Mit der Tandberg DLT-Serie stehen Streamer für High-End- und Risc-Server mit einem Datenaufkommen von bis zu 80 GB zur Verfügung. Das lineare Aufzeichnungsverfahren gewährleistet dabei hohe Geschwindigkeiten von bis zu 720 MB/min. Transferrate. Die eingesetzten DLT-Cartridges verfügen über ein Magnetband von einem halben Zoll Breite und bieten damit die größte beschreibbare Bandoberfläche im Bereich der in mittleren und großen Netzwerken eingesetzten Bandtechnologien. Mit dem neuen Laufwerk DLT 1 steht für den Entry Level Markt ein schnelles Gerät mit hoher Aufzeichnungskapazität zur Verfügung. Der DLT 1 ist lesekompatibel zum DLT 4000 und nahezu doppelt so schnell. Das Medium bleibt bei allen aufgeführten DLT Laufwerken das gleiche. Lediglich eine andere Reinigungskassette muss verwendet werden. Seit dem 1. April hat Tandberg Data das Portfolio um den neuen Super DLT (SDLT) ergänzt. SDLT Laufwerke bieten Kapazitäten bis zu 220 GB bei Transferraten von ca. 33 MB/s. Wenngleich die DLT Systeme nicht gerade die günstigsten sind, stellen sie doch eine sehr gute Leistungsstufe da. Daher sind sie auch uneingeschränkt für kleine, mittlere und auch größere Datenmengen zu empfehlen.  

Die Tandberg DLT-Autolader sind Datensicherungssysteme mit einem integrierten Streamer, der über einen Wechselmechanismus mit Data Cartridges aus einem Magazin mit 7 Medien bestückt wird. Ohne manuellen Eingriff ist dadurch eine vollautomatische Datensicherung für bis zu 560 GB möglich. So lassen sich verschiedene Datensicherungskonzepte automatisiert durchführen. Mit Kapazitäten von 40 bis 80 GB pro Band erreichen die DLT-Autolader 10,8 bis 43,2 GB pro Stunde Transferzeit. Als preisgünstigen Einstieg in die Welt der DLT-Automation bietet TANDBERG DATA den neuen DLT7 Autolader, der in Sachen Aufzeichnungskapazität und Geschwindigkeit gegenüber seinen großen Brüdern nicht hinten ansteht. Somit sind diese Systeme für Betriebe mit einem mittleren bis großen Datenaufkommen optimal geeignet. Die Sicherungssoftware kann so eingestellt werden, dass über eine Woche vollautomatische Sicherungen gefahren werden. Je nach Datenaufkommen muss die Kassette häufiger gewechselt werden. Zusammenfassen ist dies eine sehr gute, professionelle, wenngleich nicht eben günstige Lösung. 

LTO Laufwerke sind Geräte für den High End Bereich, die es in zwei Ausführungen gibt. Zum einen das LTO-1 Gerät in voller Bauhöhe mit Transferraten von 15/30 MB/s, zum anderen das LTO-1HH Gerät in halber Bauhöhe mit deutlich niedrigeren Transferraten, aber trotzdem noch sehr schnell. Beide LTO Ausführungen zeichnen pro Band bis zu 200 GB Daten in komprimierter Form auf und das laut Herstelleraussagen in weniger als zwei Stunden. LTO Geräte besitzen je nach Ausführung SCSI-3 oder Fibre Channel Anschlüsse. LTO ist eine gemeinsame Entwicklung der führenden Streamerhersteller IBM, HP und Seagate. Die LTO Spezifikation sieht zwei Bandformate vor, die untereinander kompatibel sind. Einmal Accelis für die Automation, allerdings mit Transferraten von 40 MB/s, und einmal Ultrium für hohe Kapazitäten und Performance. Diese Systeme werden häufig im Bereich der mittleren Datentechnik eingesetzt. 

Scalable Linear Recording ist ein Aufzeichnungsverfahren für Streamer und Produktbezeichnung für Tandberg Streamer. Die Streamer der Tandberg SLR-Serie (Single Linear Recording) eignen sich für den Einsatz in Entry Level-, Midrange- und High-End-Servern für ein Datenaufkommen von 4 bis 100 GB bei einer Transferrate von bis zu 600 MB/min. Die SLR Technologie wurde bereits Ende der 70er Jahre entwickelt, zunächst bekannt geworden sind diese Geräte als QIC-Streamer. TANDBERG DATA war Gründungsmitglied des QIC Komitees und zählt heute mit ihren SLR-Laufwerken zu den führenden Herstellern von Backup Hardware. Dank robuster Mechanik bieten SLR-Streamer ein Maximum an Datensicherheit und Zuverlässigkeit. Da sich 80% der Verschleißteile in der Data Cartridge und die Bandführung vollständig im Tape befinden, ist der Verschleiß extrem gering. Die modernen Laufwerke von TANDBERG DATA verfügen alle über Multi-Linear-Recording (MLR), wodurch sich sowohl die Kapazität auf der Cartridge als auch die Geschwindigkeit erhöht. Durch Magnetkopf-Servo-Technologie, in dieser Klasse einzigartig, wird eine besonders hohe technische Zuverlässigkeit der Laufwerke erzielt. Erfahrungsgemäß laufen solche Tandberg Geräte sehr sauber und stabil. Eingesetzt werden sie im Profibereich. 

Die Tandberg Autolader sind Datensicherungssysteme mit einem integrierten Streamer, der über einen Wechselmechanismus mit Data Cartridges aus einem Magazin mit bis zu 8 Medien bestückt wird. Ohne manuellen Eingriff ist dadurch eine vollautomatische Datensicherung für bis zu 800 GB möglich. So lassen sich verschiedene Datensicherungskonzepte automatisiert durchführen. Die SLR-Autolader mit Kapazitäten von 50 bis 100 GB pro Band erreichen Geschwindigkeiten von 14,4 bis 36,0 GB pro Stunde. Diese Systeme sind für große Datenmengen gedacht und werden daher im Bereich der mittleren Datentechnik sowie den Rechenzentren gerne eingesetzt. Entsprechend sind auch die Anschaffungskosten einzuschätzen. Dafür gehören sie eindeutig der oberen Leistungsgrenze an und sind daher für dieses Klientel eine sehr gute Wahl. 

Die Tandberg SLR-Libraries sind Datensicherungssysteme mit bis zu 4 integrierten SLR50 bzw. SLR100-Streamern, die über einen Wechselmechanismus mit Data Cartridges aus Magazinen mit insgesamt bis zu 40 Medien bestückt werden, wodurch eine vollautomatische Datensicherung für bis zu 4 TByte möglich ist. Damit sind die SLR-Libraries ideal zum Sichern von großen Datenmengen und zur Durchführung komplexer Datensicherungskonzepte. Engpässe in der Datenspeicherung gehören damit der Vergangenheit an. Diese Systeme werden bei großen Datenmengen eingesetzt und sind häufig in größeren Rechenzentren zu finden. Häufig werden sie zusammen mit speziellen Sicherungsservern eingesetzt, um eine nahezu Online Sicherung gewähren zu können.

Der VXA Autolader von MAST Storage ist ein Gerät mit neuer Technologie basierend auf dem bewährten 8mm Aufzeichnungsverfahren. Der Autolader ist in zwei Ausführungsstufen erhältlich, mit einem Laufwerk und Slots für 15 Kassetten oder zur Geschwindigkeitsoptimierung mit zwei Laufwerken und 15 Slots. Der VXA Autolader bietet Kapazitäten bis zu 990 GB und ist in der Zwei-Laufwerks Ausführung eine vollwertige Library. Dieses neue System wird ebenfalls bei mittleren Datenmengen Verwendung finden. 

Quelle: http://www.plxgate.de/de/prod/backup!.html

Dieser kleine Datensicherungsreport wurde mit freundlicher Unterstützung einiger Systemhäuser erstellt. Besten Dank dafür.

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