RAID Level |
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Die einzelnen RAID Level basieren im wesentlichen auf den Vorteilen des jeweiligen Vorgängers, beginnend mit RAID 0. Hier sehen Sie eine Kurzliste der aktuellen Level, die wesentlichen Unterschiede werden in den Level darunter behandelt.
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RAID 0 |
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| Disc Stripping Der anfallende Datenstrom wird in einzelne Blöcke aufgeteilt und auf mehrere Festplatten verteilt. Strategie: Durch den Einsatz des Controllers und mehreren Festplatten wird der eigentliche Rechner, genauer die CPU, entlastet. Vorteil: Der Datendurchsatz bei der Ein- und Ausgabe steigt teils an. Eine bessere Performance ist die Folge. Nachteil: Keine Datensicherheit bei Ausfall !
Anmerkung: Heutige Mainboards werden teilweise mit einer RAID 0 und 1 Unterstützung vertrieben. Da eine RAID 0 Lösung keinerlei Sicherheit bei Ausfall einer oder mehrer Festplatten beinhaltet, kann dem Einsatz in empfindlichen Bereichen nicht zugestimmt werden. RAID 0 ist einfach nur schneller als eine einfache Festplatte. Punkt. |
RAID 1 |
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Plattenspiegelung oder Plattenduplizierung
Strategie:
Jedes Byte wird auf (mindestens) zwei identische Platten geschrieben
Vorteil:
Redundanz. Wenn ein Laufwerk eines Paares ausfällt, kann das zweite Laufwerk des Paares immer noch voll weiterverwendet werden. Dieses System ist einfach zu verstehen und zu implementieren.
Nachteil:
Die Kosten sind relativ hoch. Es wird immer doppelt soviel Plattenplatz eingesetzt, wie tatsächlich benötigt wird. Es werden demnach größere Platten eingesetzt und der Stromverbrauch ist höher.

Anmerkung:
Heutige Mainboards werden teilweise mit einer RAID 0 und 1 Unterstützung
vertrieben. Da eine RAID 0 Lösung keinerlei Schutz bietet kann man erst ab RAID
1 über eine Redundanz sprechen.
RAID 2 |
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Datastriping mit Bitversatz
Strategie:
Die Daten werden bitweise fortlaufend auf die einzelnen Platten geschrieben. Über separate "Prüfsummen" Laufwerke werden diese Schreibvorgänge überwacht. Die fehlerhaften Bits können sofort erkannt werden.
Vorteil:
Die Datenübertragung zu den Laufwerken erfolgt sehr schnell, da alle Platten parallel übertragen. Eine vollständige Redundanz ist hier nicht erforderlich
Nachteil:
Für PC Systeme ist diese Methode nicht praktikabel, erst bei Einsatz von vielen (mehr als 20) Platten wird dieses System interessant. Die Schreibvorgänge hingegen sind relativ langsam, da für jeden Schreibvorgang alle Platten aktiviert werden müssen. Solche Systeme werden oder wurden in Datenbankservern eingesetzt.

Anmerkung:
RAID 2 Lösungen finden heute bei Neuanschaffungen keine (oder besser kaum noch) Verwendung mehr. Die Leistungen sind für den Kosteneinsatz zu schwach.
RAID 3 |
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Bitversatz, Data Striping mit Paritätsprüfung
Strategie:
Typischerweise werden hier 4 oder mehr Laufwerke eingesetzt, von denen eines ausschließlich Paritätsinformationen verwaltet, um die Datenintegrität zu gewährleisten. Die eigentlichen Daten werden auf die anderen Laufwerke geschrieben.
Vorteil:
Zuverlässiger als RAID-2, sehr hohe Übertragungsrate. Dieses System eignet sich vor allem für Übertragungen mit großen Datenmengen (Datenbanken, Grafiken, Multimedia).
Nachteil:
Die Geschwindigkeit beim Schreiben ist relativ gering, da bei jedem Schreibvorgang auf das Paritätslaufwerk zugegriffen werden muss. Bei gleichzeitigem Ausfall zweier beliebiger Laufwerke treten große Probleme auf. Das Paritätslaufwerk kann nicht zum Speichern von Nutzdaten verwendet werden. Bei Ausfall des Controllers fällt das gesamte System aus.
Der Verwaltungsaufwand zur Berechnung der Parität ist recht hoch, dies ist auch der Grund, weshalb man beim Einsatz von RAID immer auf eine Hardware Lösung zurückgreifen sollte, reine Software RAID Lösungen haben gerade hier erhebliche Probleme und belasten die Leistungsfähigkeit des gesamten Systems erheblich.

Anmerkung:
RAID 3 Systeme sind auch heute noch Standard. Zusammen mit RAID 5 und 6 werden sie am häufigsten eingesetzt wenn es um Datensicherheit geht.
RAID 4 |
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Blockversatz, Data Striping mit Paritätsprüfung
Strategie:
Blockversatz, ansonsten wie RAID-3
Vorteil:
Blockversatz ist effizienter als bitweises Striping. Mehrere Lesevorgänge können gleichzeitig verarbeitet werden. Beim Lesen eines Blocks wird nur dieses eine Laufwerk aktiviert.
Nachteil:
Wie bei RAID-3
Die Geschwindigkeit beim Schreiben ist relativ gering, da bei jedem Schreibvorgang auf das Paritätslaufwerk zugegriffen werden muss. Bei gleichzeitigem Ausfall zweier beliebiger Laufwerke treten große Probleme auf. Das Paritätslaufwerk kann nicht zum Speichern von Nutzdaten verwendet werden. Bei Ausfall des Controllers fällt das gesamte System aus.
Der Verwaltungsaufwand zur Berechnung der Parität ist recht hoch, dies ist auch der Grund, weshalb man beim Einsatz von RAID immer auf eine Hardware Lösung zurückgreifen sollte, reine Software RAID Lösungen haben gerade hier erhebliche Probleme und belasten die Leistungsfähigkeit des gesamten Systems erheblich.
Anmerkung:
Reine RAID 4 Lösungen finden heute kaum noch Verwendung. Sie wurden durch die
RAID 5 und 6 Systeme abgelöst.
RAID 5 |
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Blockversatz, Data Striping mit verteilter Paritätsprüfung
Strategie:
Blockweise Data Striping auf allen Laufwerken, Prüfsummen auf allen Laufwerken.
Diese Methode stell einen gut gelungenen Kompromiss zwischen Kosten, Redundanz und Zugriffsgeschwindigkeit dar.
Vorteil:
Es können gleichzeitig Lese- und Schreibvorgänge ausgeführt werden, was hohe Datenübertragungsraten ermöglicht. Sehr effizient bei kleinen Datenblöcken. RAD-5 bietet eine gute virtuelle Redundanz zu einem günstigen Preis.
Nachteil:
Aus technischen Gründen nicht so schnell wie RAID-0 oder RAID-1, da die Daten für die Fehlerkorrektur berechnet werden müssen. Bei der Übertragung großer Datenmengen langsamer als RAID-3.
Auch bei RAID_5 Systemen sollte eine Hardware Lösung (Controller) angestrebt werden, da Softwarelösungen zu langsam sind.

Anmerkung:
RAID 5 Systeme sind zusammen mit RAID 3 und 6 die Standard Lösung, wenn es um
Datensicherheit geht. Viele Betriebssysteme liefern bereits eine Unterstützung
für RAID 3 und 5. Solche Software Lösungen sind allerdings zwangsläufig nicht so
stabil wie Hardware-Lösungen.
RAID 6, RAID 9, Hot Spare |
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(auch als RAID_9 oder Hot Spare bekannt)
Blockversatz, Data Striping mit verteilter Paritätsprüfung
Strategie:
Blockweise Data Striping auf allen Laufwerken, Prüfdaten auf allen Laufwerken, Einsatz eines Reservelaufwerkes.
Vorteil:
Es können gleichzeitig Lese- und Schreibvorgänge ausgeführt werden, was hohe Datenübertragungsraten ermöglicht. Sehr effizient bei kleinen Datenblöcken. Auch RAD-6 bietet eine gute virtuelle Redundanz zu einem günstigen Preis. Auch bei Ausfall mehrerer Platten kann das System noch genutzt werden, da eine Reserveplatte im System mitläuft und diese Daten aufnehmen kann. Diese Lösung ist sicherer als RAID_5, da genügend Systemreserven zur Verfügung stehen. Mittels Software Verwaltung sind solche Systeme gut zu administrieren.
Nachteil:
Aus technischen Gründen nicht so schnell wie RAID-0 oder RAID-1, da die Daten für die Fehlerkorrektur berechnet werden müssen. Bei der Übertragung großer Datenmengen langsamer als RAID-3. Mehr Hardware Einsatz notwendig, da normalerweise mindestens eine Platte leer mitläuft.
Auch bei RAID_6 Systemen sollte eine Hardware Lösung (Controller) angestrebt werden, da Softwarelösungen zu langsam sind.

Anmerkung:
RAID 6 Lösungen sind mit die Könige der RAID Klassen. Sie werden heute sehr
oft verwendet und sind mittlerweile auch bezahlbar geworden. Durch den
Preisverfall der Hardware erhalten Sie die Festplatten im 10-er Einkaufspack
günstig und ein RAID 6 System bietet fast schon jeder gut sortierte Fachhändler
an.
RAID 10 |
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Kombination von Plattenspiegelung und/oder Plattenduplizierung
Strategie:
Einige moderne Mainboards unterstützen bereits eine gewissen RAID Funktionalität. Da dort normalerweise nur die Level 1 und 0 zum Einsatz kommen, werden von den Werbestrategen gerne solche Begriffe wie RAID 10 benutzt, klingt das doch logischerweise besser wie RAID 3, 5 oder RAID 6. Tatsächlich meint man aber nur, dass das Board RAID 1 oder RAID 0 kann, einige ausgewählte Boards vielleicht noch eine Kombination von beiden Level.
Vorteil:
Marketingtechnisch sind solche Begriffe sehr gut verwertbar, haben doch viele Kunden schon etwas von RAID 3 und 5 gehört. Folglich muss RAID 10 besser sein.
Tatsächlich gibt es nur wenige RAID 10 Lösungen, die es wert sind als Lösungen angepriesen zu werden. Bei diesen wenigen kommt eine Verteilung gespiegelter Daten auf mehrere Platten zum Einsatz.
Nachteil:
Dem Kunden wird vorgegaukelt, er kaufe sich ein leistungsfähiges System für sein Datengrab. Spätestens beim Anschluss seiner vier IDE Festplatten und Inbetriebnahme des Rechners merkt er, dass mit RAID 10 keine Verbesserung eines RAID 3, 5 oder 6 Systems gemeint war und ist.
Lediglich die zuletzt genanten Lösungen taugen wirklich zum Einsatz in Rechner. Um allerdings einen gewissen Schutz aufzubauen sind mehrere Datenspiegel notwendig und ein Spiegel besteht aus zwei Platten.
Finger weg von Billig Lösungen, lesen Sie unbedingt nach, ob mit RAID 10 nicht doch die Billig Variante gemeint ist.
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