Backuplösung
Unter einer Backuplösung stellen wir uns eine
hardwaretechnische Einrichtung vor, die im Falle eines Ausfalles
automatisch oder manuell die Aufgaben des ausgefallenen Gerätes
übernimmt.
Bitte verwechseln Sie solche Backuplösungen nicht mit
einer einfachen Datensicherung, auch dies wird gerne mit Backup
bezeichnet.
Wichtig ist, dass genau definiert wird, was über eine
Backuplösung abgesichert werden soll. Auch sollte genau definiert werden
was Sie unter einem Systemausfall verstehen.
Aus Kostengründen wird in kleineren Firmen oftmals auf
eine Backuplösung verzichtet, zumindest solange, bis der Ausfall des
Servers den ganzen Betrieb lahm legt. Danach merkt das
Entscheidungsbefugte Personal schnell, dass an der falschen Stelle gespart
sehr teuer werden kann. Das gleiche gilt auch für Datensicherungen.
Beispiel 1 (kleine Backuplösung)
Unsere kleine fiktive Firma hat ein Büro für die
Abrechnungen mit einem eigenen Fileserver. Auf diesem Server liegen alle
buchhalterischen und kaufmännischen Daten, außerdem wird der Fileserver
auch noch als Druckserver und Gateway in das Internet sowie für Mails
genutzt. Der Server ist damit das A und O der Firma.
Der Firmenchef, nennen wir ihn Herrn Sparsam, hat als
Ausfallzeit einen Zeitraum von maximal 6 Stunden definiert. Weder für den
Server noch für die einzelnen Workstations gibt es eine Backuplösung.
Alle Daten liegen auf dem Server und es wird eine tägliche Vollsicherung
gefahren. Diese Daten wurden geprüft und sind auch verfügbar.
Der Server verfügt über gespiegelte Festplatten. Bei
Ausfall einer Festplatte sind die Daten auf der anderen Festplatte (in der
Regel) noch verfügbar. Bei einem Ausfall des Servers, also einem
Systemausfall, muss ein Servicetechniker kommen und den Schaden
reparieren. Im dümmsten Fall wird der Server komplett neu aufgezogen und
mit der aktuellen Datensicherung versehen. Somit können die Daten eines
Arbeitstagen verloren gehen.
Beispiel 2 (einfache Backuplösung)
Unsere kleine fiktive Firma hat ein Büro für die
Abrechnungen mit einem eigenen Fileserver. Auf diesem Server liegen alle
buchhalterischen und kaufmännischen Daten, außerdem wird der Fileserver
auch noch als Druckserver und Gateway in das Internet sowie für Mails
genutzt. Der Server ist damit das A und O der Firma.
Der Firmenchef, nennen wir ihn Herrn Fürchtegott, hat als
Ausfallzeit einen Zeitraum von maximal 2 Stunden definiert. Alle Daten
liegen auf dem Server und es wird eine tägliche Vollsicherung gefahren.
Diese Daten wurden geprüft und sind auch verfügbar.
Der Server besteht aus dem eigentlichen Rechner sowie
einem angeschlossenen externen Speichersystem (RAID). Als Backuplösung
ist der Rechner des Lehrlings definiert, er verfügt über die gleiche
Hardwareausstattung wie der Server, beim Ausfall muss nur das BIOS
umgestellt werden von IDE auf SCSI und das RAID System angeschlossen
werden. Dies wurde bereits zweimal getan, einmal zum testen und einmal als
das Netzteil des Servers starb.
Beispiel 3 (bessere Backuplösung)
Unsere kleine fiktive Firma hat ein Büro für die
Abrechnungen mit einem eigenen Fileserver. Auf diesem Server liegen alle
buchhalterischen und kaufmännischen Daten, außerdem wird der Fileserver
auch noch als Druckserver und Gateway in das Internet sowie für Mails
genutzt. Der Server ist damit das A und O der Firma.
Der Firmenchef, nennen wir ihn Herrn Fürchtegott, hat als
Ausfallzeit einen Zeitraum von maximal 5 Minuten definiert. Alle Daten
liegen auf dem Server und es wird eine tägliche Vollsicherung gefahren.
Diese Daten wurden geprüft und sind auch verfügbar.
Da der Server sehr wichtig für die Firma und deren
Überleben ist wurde eine Lösung in Form einer Serverspiegelung gewählt.
Hier sind zwei vollkommen identische Server angeschafft worden, sie
verfügen über redundante Netzteile und Festplatten (RAID), über
spezielle Hochleistungsnetzwerkkarten sind die Server untereinander
gekoppelt. Als Software kommt Novell NetWare SFT3 zum Einsatz. Die
Anschaffung war zwar relativ teuer, aber bereits ein Systemausfall von
einer halben Stunde Dauer kostet mehr als das Doppelte. Somit ist die
Anschaffung dieses Systems gerechtfertigt.
Weitere Möglichkeiten
Je nach Wichtigkeit und Wertigkeit der Daten können auch
andere Lösungen gewählt werden, beispielsweise ist die oben erwähnte
SFT3 Lösung auch mit zwei Servern möglich, die in unterschiedlichen
Räumlichkeiten oder gar Städten stehen um so den Ausfall bei Feuer,
Erdbeben, Hochwasser usw. zu vermeiden.
Andere Lösungen können wie folgt aussehen: Die gesamte
zentrale EDV ist in externe Hände gelegt, eine namhafter Hersteller
leistet Support und stellt die Verfügbarkeit der Daten sicher. Mit einer
Verfügbarkeit von über 99,8 % ist dies ein sehr guter Wert. Leider ist
mit PC basierenden Rechnern keine 100 % Lösung erreichbar, dies war nur
zu den Zeiten der alten Zentralrechner möglich und diese Mainframes
wurden ja vor Jahren wegrationalisiert . . . .