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1993: Im März überrascht Intel die Konkurrenz: um den Clone Herstellern eins auszuwischen, nennt Intel
seinen neuen Chip nicht 80586, sondern Pentium eine Bezeichnung,
die sich - im Gegensatz zu einer Zahl - warenrechtlich schützen lässt. Der neue Prozessor
wird anfangs in 5-Volt-Technik gefertigt. Er ist softwarekompatibel zu seinen Vorgängern, diesen
jedoch haushoch überlegen: mit einer Strukturbreite von anfangs 0,8, später 0,35 Mikron,
lässt sich die Zahl der Transistoren auf über 3,1 Millionen steigern. Der Pentium taktet intern anfangs
mit 60 oder 66 MHz und passt in den Sockel 4 (273 Pins). Neu ist, dass der Prozessor in einem
Taktzyklus zwei Befehle ausführen kann. Der Datenzugriff wird durch zwei interne 8 KB große
Caches beschleunigt: Der eine speichert die jeweils aktuellen Befehle, der andere die Daten. Hinzu kommt,
dass der externe Datenbus zum Hauptspeicher jetzt 64 Bit breit ist. Vor allem im
Fließkommabereich wurde der Pentium verbessert. Er ist dort dreimal so schnell wie ein 486er. Im
April präsentiert AMD weitere 486DX-Clones. Auch Cyrix kommt mit neuen 80486-CPUs,
die Pin-kompatibel zu Intels 486SX und 386SX.
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PENTIUM 100 - Cx486 DRx2 - Cx486 DX2 - Nx586 - INTEL 486 DX4 |
1994: Im Februar präsentiert Intel einen Pentium in 3-Volt-Technik, der mit 90/60 und 100/66, kurz
darauf auch als preiswerte Einstiegsversion mit 75/50 MHz taktet und in den Sockel 5 (320
Pins), später in den Sockel 7 (321 Pins) passt. Mit der 3,3-Volt-Technik will Intel den mit
steigender Taktfrequenz aufkommenden Wärmeproblemen begegnen.
Cyrix präsentiert einen Upgrade-Prozessor, der 386-PCs zu 40 bis50 Prozent mehr Leistung verhelfen
soll: Der Cx486DRx2 besitzt einen von Cyrix selbst entwickelten 486-Befehlssatz und
taktet mit 32/16, 40/20 und 50/25 MHz. Nexgen enthüllt auf der CeBIT seinen Prozessor der fünften
Generation, der dem Pentium Konkurrenz machen soll. Der Nx586 ist eine superskalare
CPU mit 60 und 66 MHz interner wie externer Taktrate. Sie verfügt über einen segmentierten
Cache - zwei getrennte Daten- und Befehls-Caches mit je 16 KB - und einen 64 Bit breiten
Datenbus. Anders als beim Pentium ist beim Nx586 die FPU nicht integriert, der Cache-Controller befindet
sich dagegen in der CPU. Ein spezieller Cache-Bus erlaubt es, den Second-Level-Cache mit voller CPU-Geschwindigkeit
zu betreiben.
Im April geht die Zusammenarbeit zwischen Intel und IBM geht. IBM schwenkt um zum Prozessorhersteller
Cyrix. Die beiden Firmen beschließen eine zunächst auf fünf Jahre befristete
Zusammenarbeit: Cyrix entwickelt das CPU-Design, und IBM fertigt die Prozessoren, die dann zu gleichen
Teilen an beide Firmen gehen.
Cyrix stellt den Cx486DX2 mit 100 MHz interner Taktrate auf der amerikanischen Computer-Fachmesse Comdex
in Las Vegas vor (Herbst). Der neue Prozessor konkurriert gegen Intels 486DX4/100-CPU.
Schwerer Rückschlag für Intel: aufgrund eines Fehlers in der Fließkomma-Einheit
(FPU)
berechnet der Pentium-Prozessor bestimmte Rechenoperationen falsch. Intel bemüht sich, die Sache
herunterzuspielen. Nach einigem Hin und Her bietet das Unternehmen zur Schadensbegrenzung Anwendern,
deren PC mit einem fehlerhaften Pentium arbeitet, einen kostenlosen
Prozessoraustausch an. (bekannt als Pentium Bug)
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PENTIUM 120 und 133 - Nx586 120 - Nx686 180 - PENTIUM PRO - Cyrix 6x86 "M1" |
1995: Auf der CeBIT stellt Intel eine 120-MHz-Version des Pentium vor. Im Juni präsentiert Cyrix
den 32-Bit-Prozessor 5x86/100 - einen - 486er mit 100 MHz internem Takt (kurz darauf auch
mit 120 und 133MHz) und 16 KB Cache, der dem 75MHz-Pentium Paroli bieten soll. Er ähnelt in seiner
Architektur zwar eher einem 486DX4, beherrscht aber moderne Techniken wie Branch
Prediction. Der Systemtakt beträgt 33 MHz. Gute Chancen hat der 5x86 vor allem im Notebook-Bereich,
da er bei höherer Leistung weniger Strom frisst als der Pentium.
Der Pentium taktet nun mit 133 MHz. - Nexgen liefert erste Modelle des, Nx586 mit 120 MHz aus. Die Show
stiehlt Nexgen den anderen CPU-Herstellern jedoch mit einem neuen Chip: der
Nx686 kommt mit 48 KB internem Cache (32 KB Daten / 16 KB Befehle) und einem internen Takt von 180 MHz.
Eine weitere Besonderheit sind die Multimedia-Befehle, die auf einer
speziellen Einheit integriert sind. Allerdings ist der Nexgen-Prozessor nicht kompatibel zum Pentium
(Pro). Die Firma AMD, die mit der Entwicklung eines eigenen Microcodes nicht
weiterkommt, übernimmt Nexgen.
Im November ist es soweit: auf der CeBIT hatte man bereits erste Prototypen hinter vorgehaltener Hand
begutachten können: der Pentium Pro wird offiziell vorgestellt. Den Intel-Prozessor der
sechsten Generation gibt es mit 150, 166, 180 und 200 MHz interner Taktrate. Die Zahl der Transistoren
beträgt 5,5 Millionen. Hohe Datentransferraten erzielt der Pentium Pro aufgrund
seiner DIB-Architektur, die Nexgen zum ersten Mal beim Nx586 eingesetzt hat. Sie besteht aus zwei voneinander
unabhängigen Bus-Systemen, mit denen sich die Datenübertragungsrate
auf das Dreifache erhöhen lasst. Der Second-Level-Cache ist in die CPU integriert. Der Pentium
Pro ist abwärtskompatibel zu allen vorherigen Intel-CPUs. Unter Windows 95 ist er seinem
Pentium-Pendant jedoch klar unterlegen. Der Grund: Der neue Prozessortyp ist auf 32-Bit-Operationen
optimiert - WINDOWS 95 arbeitet jedoch zum Großteil noch mit 16-Bit-Befehlsfolgen.
Der Pentium PRO wird erst in Verbindung mit reinrassigen Betriebssystemen wie beispielsweise WINDOWS
NT richtig schnell.
Cyrix stellt zusammen mit IBM und SGS Thomson seine sechste Prozessorengeneration vor. Der 6x86 - Codename
M1 - ist Pin-kompatibel zum Pentium (Sockel 7). Der 6x86 PR120 taktet
intern mit 100 MHz (extern mit 50 MHz). Er besitzt 16 KB internen Cache, arbeitet in 3,3-Volt-Technik
und liefert erstaunliche Testergebnisse: Unter bestimmten Bedingungen arbeitet der
6x86 mindestens so schnell wie ein Pentium 100, zum Teil ist er sogar schneller als der Pentium 133
und der Pentium Pro. Mit dem 6x86 hat Cyrix erstmals einen Prozessor entwickelt, der
den Pentium in der Leistung leicht übertrifft und dabei ein gutes Stück billiger ist. Allerdings
benötigt der neue Cyrix-Prozessor ein angepasstes BIOS, um seine volle Leistung zu entfalten.
Außerdem ist er im Fließkommabereich nicht so stark wie der Pentium.
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PENTIUM 150 und 166 - Cyrix 6x86 PR133+ bis PR166+ - AMD K5 - PENTIUM 200 - Cyrix 6x86 PR200+ |
1996: Intels Pentium taktet jetzt mit 150 und 166 MHz. Gleichzeitig senkt Intel die Preise für
133-MHz-Pentium-CPUs. Intel und AMD einigen sich über den Nachbau von Intel-Prozessoren:
Ab sofort darf AMD für seine 586-CPU und nachfolgende Chip-Serien lediglich den Intel-Befehlssatz
verwenden - die Microcode-Technik muss AMD selbst entwickeln.
Intel reagiert auf die Clones von AMD und Cyrix mit Preissenkungen für den 100er und 120er Pentium
um bis zu 40 Prozent.
IBM/Cyrix bringen den 6x86 (M1) als PR133+ (100/50 MHz), PR150+ (120/60 MHz) und als PR166+ (133/66
MHz) auf den Markt. Laut Tests sind die Clones trotz geringerer Taktraten
schneller als die Intel-Originale Pentium 100, 120 und 133. Der Zusatz "PR" bezieht sich auf
das sogenannte Pentium-Rating. Aus Marketing-Gründen versehen IBM/Cyrix die CPU-Bezeichnungen
zusätzlich mit einem Plus. AMD präsentiert den K5 PR75 (75 MHz). Ihm folgt kurze Zeit später
der K5 PR100 mit 100 MHz internem Takt. Er besitzt 16 KB internen Cache,
ist bei Integer-Berechnungen schneller als ein Pentium mit 75 MHz und eignet sich gleichermaßen
für 16- und 32-Bit-Anwendungen. Für aufrüstwillige Anwender ist der Sockel-7-kompatible
Prozessor genau das richtige. Und nicht zuletzt sein im Vergleich zum Pentium günstiger Preis (etwa
180 Mark) verhilft dem K5 zu großer Popularität.
Im Juni kommt der Pentium 200 auf den Markt. Die neue Intel-CPU taktet mit 200 MHz.
Im September bringen Cyrix/IBM ihre neue 6x86-Version, den 6x86 PR200+ (bei IBM heißt er P200),
auf den Markt, der mit 150 MHz taktet, sich aber als leistungsfähiger als der Pentium
200 erweist. Da er jedoch extern mit 75 MHz taktet, benötigt er eine spezielle Hauptplatine. Außerdem
gilt der Leistungsvorsprung nicht für den Fließkommabereich - hier liegt der Pentium
vorn.
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PENTIUM MMX - AMD K6 - PENTIUM II - 233 bis 300 - Cyrix "M2" - Natsemi übernimmt Cyrix - Tillamook |
1997: Erste Muster des K5 PR166 werden ausgeliefert. Der Prozessor taktet intern mit 115,5 und extern
mit 66 MHz und entspricht in seiner Leistung einem 166-MHz-Pentium. Doch Intel ist
wieder einen Schritt weiter: der Marktführer präsentiert den Pentium MMX. Im Februar bringt
Cyrix den Media GX mit Taktraten von 120 und 133, später auch mit 150 und 180 MHz sowie
einem internen Cache von 16 KB auf den Markt. Grafik- und Audio-Funktionen sowie ein Speicher-Controller
sind direkt in die Prozessoreinheit integriert. Die neue CPU übernimmt
Chipsatzfunktionen wie PCI-Anbindung und Speichersteuerung.
AMDs Antwort auf den MMX-Prozessor von Intel heißt im April K6. Er hat eine MMX-Erweiterung, basiert
auf dem Nexgen-Chip Nx6x86 und besitzt 64 KB internen Cache (Intels MMX
arbeitet nur mit 32 KB). Er passt in den Sockel 7 und ist damit für jede moderne - sprich:
MMX-fähige und mit Split Voltage ausgestattete - Pentium-Hauptplatine geeignet. Die MMX-Technik
hat AMD von Intel in Lizenz erhalten. Der K6 wird in 0,35-Mikron-Technik hergestellt und nach seiner
tatsächlichen Taktfrequenz benannt, das heißt, der K6/PR2-166 taktet intern mit 166
MHz. In Stückzahlen sind kurze Zeit später auch der K6/PR2-200 und der K6/PR2-233 erhältlich.
Mit AMDs K6 hat Intel einen ernstzunehmenden Konkurrenten bekommen. Bei den 16-Bit-Standardanwendungen
und Programmen, die überwiegend mit Integer-Befehlen arbeiten - etwa Textverarbeitungen - sind
der K6/PR2-200 und -233 dem Pentium MMX überlegen.
Fließkommaberechnungen erledigt der Pentium aber immer noch schneller.
Im Mai kommt Intels Pentium II (Codename "Klamath"), der bislang schnellste Prozessor, auf
den Markt: der neue Chip mit internen Taktfrequenzen von 233, 266 und 300 MHz vereint die
Vorzüge von Pentium Pro und MMX. Er taktet extern mit 66 MHz, verfügt über 7,5 Millionen
Transistoren und wird in 0,35-Mikron-Technik hergestellt. Der Pentium II besitzt 32 KB internen
Cache und ist in einem SEC-Gehäuse aus Metall und Plastik untergebracht. Der Pentium II ist nicht
Sockel-7-kompatibel, sondern mit dem Second-Level-Cache (512 KB) auf einer kleinen
Platine montiert. Da diese Lösung einen neuen Steckplatz, den Slot 1, erfordert, ist zwangsläufig
eine neue Hauptplatine fällig. Der Pentium II verfügt über eine Dual-Independent-Bus-Architektur
(DIB). Doch anders als der Pentium Pro, der mit dem vollen CPU-Takt auf den Second-Level-Cache zugreift,
arbeitet der Pentium II nur mit dem halben internen CPU-Takt. Als
Reaktion auf den K6 bringt Intel - entgegen der Pläne, die höheren Taktraten dem Pentium II
zu überlassen - einen Pentium MMX mit 233 MHz auf den Markt.
Nach AMD kommt jetzt auch Cyrix mit einem MMX-Prozessor. der 6x86MX - Codename M2 - ist mit einer von
Cyrix/IBM selbstentwickelten MMX-Technik ausgestattet, die absolut
kompatibel zum Intel-Original sein soll. Der neue Prozessor passt in den Sockel 7, benötigt
wie der Pentium MMX und der AMD K6 eine zweifache Spannungsversorgung (2,8/3,3 Volt) und
besitzt 64 KB First-Level-Cache. Es gibt ihn als PR166 (133/66 oder 150/60 MHz), PR200 (150/75 oder
160/66 MHz) sowie als PR233 (188/75 MHz).
Im August 1997 reagiert Intel auf die Konkurrenz mit massiven Preissenkungen: der Pentium II mit 300 MHz
etwa kostet ab sofort 57 Prozent weniger. Außerdem stellt das Unternehmen die
Produktion von Prozessoren ohne MMX-Erweiterung ein.
Der amerikanische Chip-Hersteller Natsemi (National Semiconductor) übernimmt
Cyrix. Im September
präsentiert Intel einen Pentium MMX-Prozessor mit 200 und 233 MHz Takt, der mit
seiner Strukturbreite von 0,28 Mikron weniger Strom und Spannung (1,8 Volt) benötigt und sich dadurch
speziell für Notebooks eignet. Codename der neuen CPU: Tillamook.
Im Herbst 1997 kommt der C6, ein besonders preisgünstiger Prozessor von IDT/Centaur Technology, auf
den Markt. Er soll es mit dem Pentium MMX aufnehmen, Sockel-7-kompatibel sein und
aufgrund seiner geringen Größe so stromsparend arbeiten, dass er sich auch für Notebooks
eignet. Gerüchten zufolge ist der Chip nur etwa 5 Prozent langsamer als der K6-Prozessor von
AMD.
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PENTIUM II 333 - 450 - kleiner PENTIUM ("Celeron") - Power-PC mit 1000
MHz bei IBM - AMD
K6 II - Xeon |
1998: Im Februar 98 erscheint der 333-MHz-Pentium II mit weiterhin 66 MHz Bustakt (Codename "Deschutes").
Das 333-MHz-Modell von Intel unterscheidet sich von seinem Vorgänger
vorrangig im Stromverbrauch. Während der "alte" Pentium II (Klamath) bei 300 MHz satte
32 Watt verbraucht, beträgt die Leistungsaufnahme des neuen "Deschutes" bei 333 MHz nur
gut 15
Watt. Der gebotene Leistungsgewinn fällt im Vergleich zum 300-MHz-Pentium II bescheiden aus: durchschnittlich
sechs bis sieben Prozent mehr - so lautet das Ergebnis der
Leistungsmessung im Testlabor des Computermagazins c't (siehe Heise Online). Aim August schickt Intel
nach dem Pentium-II-400 den Pentium-II mit 450 MHz Taktfrequenz in Rennen.
INTEL bestätigt im Januar, dass ein Pentium II-Prozessor für den sogenannten "basic
PC" ohne L2-Cache kommen wird: "Celeron". Der Celeron-Prozessor soll Geschwindigkeit
für preiswerte
PCs bieten (englisch celerity = Geschwindigkeit) und damit den INTEL-Konkurrenten AMD, Cyrix und Co.
das Leben schwer machen. Tests verschiedenes PC-Magazine ergaben aber, dass der erste Celeron trotz höherer Taktfrequenz von 266 MHz wegen seines fehlenden Level-2-Caches
(siehe Second-Level-Cache) langsamer arbeitet als alle seine direkten Konkurrenten (K6-233 von AMD;
INTEL Pentium 233 MMX). Selbst ein Pentium 200 MMX ist noch eine Idee schneller - und die Rechner sind
obendrein billiger. Im August stellt INTEL den Celeron mit 300 und
333 MHz sowie 128 KByte L2-Cache vor (Codename Mendocino). Jetzt sitzt der L2-Cache sogar direkt auf
dem Prozessor und nicht mehr auf der Prozessorplatine. In der Version mit 300
MHz bekommt er das Kürzel A und firmiert so offiziell als Celeron300A, während die 333-MHz-Variante
schlicht und einfach Celeron 333 heißt. Der bisherige Celeron mit 300 MHz heißt
weiterhin Celeron 300.
1998
Anfang 1998 durchbricht IBM die 1000-MHz-Schallmauer: Einem 15köpfigen IBM-Forschungsteam aus Texas
ist es gelungen, den ersten experimentellen Prozessor im 1-GigaHertz-Takt zu
betreiben. Der Prototyp "versteht" grundlegende Power-PC-Befehle, hat aber eine völlig
neue Architektur. Der CMOS-Chip enthält eine Million Transistoren und weist damit etwa den
Transistorenhaushalt eines 486-Prozessors auf. Interessant ist, dass der superschnelle GUTS (Gigahertz
Unit Test Site) von IBM in "herkömmlicher" 0,25mm-Technologie gefertigt ist. Es sind
also noch deutliche Steigerungen bei dem Umstieg auf 0,18mm und dem angekündigten
Kupferprozess zu erwarten. Kupfer leitet Strom und Wärme deutlich besser als das bisher verwendete
Aluminium und ermöglicht kleinere und schnellere Strukturen. Mit Hilfe dieses Kupferprozesses will
IBM noch in diesem Jahr (1998) den Power-PC 750 von 275 MHz auf 500 MHz hieven. "Bis man
jedoch den 1,1 GHz "Mikrowellen-Prozessor" auf dem Markt sehen wird, dürften noch einige
Jahre vergehen" prognostiziert Anfang 1998 Andreas Stiller, Hardware-Experte beim
Computermagazin c't, "Bis dahin wird man wohl auch den 1-GHz-Alpha-Prozessor von Digital bewundern
können." (Quelle: c't 4/98).
K6 II gegen Pentium II: Nach INTEL bringt auch AMD eine II'er CPU mit dem Namen "K6 II" auf
den Markt. Der offizielle Erscheinungstermin für den neuen Prozessor ist der 28. Mai. Zu den
Leistungsmerkmalen der verbesserten K6 gehören
-
eine neue Gleitkomma-Recheneinheit,
-
3D-Befehle und
-
100-MHz-Bustakt.
Mit den aufgeführten Verbesserungen soll der K6 die Leistungsmerkmale des Pentium-II-Prozessors
erreichen. Nach Angaben von AMD wird die CPU mit den Taktraten 300 MHz und 350
MHz erscheinen und die gewohnten 25 Prozent unter dem Preisniveau von INTEL liegen.
www.amd.com/K6/k6docs/3ddoc.html
Mitte Juni stellt INTEL den Xeon, seinen High-End-Prozessor für Workstations und Server, offiziell
vor, der die Leistung von Workstations und Servern kräftig nach oben treiben soll. Das gilt
leider auch für die Preise: Mit 512 KB Second-Level-Cache soll der 400-MHz-Xeon 1200 Dollar kosten,
mit 1 MB Cache steigt der Preis auf satte 3000 Dollar. Für die Variante mit 2 MB
Cache, die im 4. Quartal auf den Markt kommen soll, rechnen Branchenkenner mit etwa 4.500 Dollar. Damit
könnte ein Server mit acht Xeon-Prozessoren bis zu 40.000 Dollar mehr kosten
als die aktuellen Geräte auf Pentium-Pro-Basis. Kurz nach der offiziellen Ankündigung des
Xeon wollen NEC, Toshiba und Hitachi die ersten Zwei-CPU-Server auf den Markt bringen;
Compaq, Dell und IBM arbeiten an Modellen mit vier Prozessoren, und Gateway will sechs CPUs in einem
Gerate anbieten.
In der zweiten Jahreshälfte 1998 kamen Pentium II Versionen mit L2-Cache auf dem Prozessorchip
(on-die) auf den Markt. Der Unterschied zum ähnlichen Pentium-Pro-Konzept: Beim Pentium-Pro
sitzt der L2-Cache zwar im Prozessorgehäuse, jedoch wurden für Prozessor und L2-Cache zwei
separate Die's benötigt. Diese Lösung war INTEL aufgrund des aufwendigen
Herstellungsprozesses für den Masseneinsatz offensichtlich zu teuer. Deshalb entwickelte der Marktführer
den Pentium II, bei dem der externe L2-Cache auf der CPU-Platine sitzt und
bislang mit halbem Prozessortakt arbeitet. Experten vermuten jetzt, dass der on-die-L2-Cache des
neuen Pentium II dagegen mit voller Taktfrequenz arbeiten wird.
Laut INTEL sollte der 64-Bit-Mikroprozessor namens "Merced" zu Beginn des Jahres 1999 fertig
sein. Allerdings wird INTEL statt der ursprünglich angekündigten 0,25 Mikron-Technologie den
Merced jetzt mit einer Strukturgröße von 0,18 Mikron bauen. Der Prozessor soll CISC- sowie
RISC-Technologien in sich vereinen und sowohl zu Unix- als auch Windows NT kompatibel sein.
Dieser Prozessor tauchte erstmals Mitte 1999 auf dem Markt auf.
Tanner heißt eine Stadt in Alabama und ein neuer Chip von INTEL, der Hardwareherstellern beim Übergang
zum Merced (Projektname für eine 64-bit CPU) behilflich sein soll. Laut Techweb
ist Tanner ein 32-Bit-Chip sein, der aber auch im neuen Slot M funktioniert, der Schnittstelle, die vom Merced benötigt wird.
INTEL wird den Pentium-Prozessor der P5-Generation auslaufen lassen. Das gleiche Schicksal wird wohl
auch endgültig den Pentium-Pro ereilen INTEL strafft also seine
Produktpalette und richtet sie auf den P6 aus - den Pentium II - aus. Hier stehen
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mit dem Klamath (233/266/300 MHz),
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dem neuen Deschutes-Chip (333, später bis 450 MHz),
-
dem Covington und Mendocino (noch in diesem Jahr) und
-
dem für 1999 angekündigten Katmai
-
eine ganze Reihe von auf P6-Technologie basierenden Hochleistungsprozessoren im Programm.
AMD hat sich kurz vor der Markteinführung ihres neuen K6-Prozessors zu einer Namensänderung
entschlossen. Die ursprünglich als K6 3D angekündigte CPU soll nun K6-2 heißen.
Wesentliche Neuerung des K6-2 ist ein erweiterter Befehlssatz, der mit 21 neuen FPU-Funktionen vor allem
3D-Spiele drastisch beschleunigen soll. Die 3D-Funktionalität will AMD unter dem
Oberbegriff 3D NOW! vermarkten. Offiziell soll der K6-2 in Europa am 29. Mai in London präsentiert
werden. Die CPU startet mit 300 MHz Taktfrequenz und ist für den 100-MHz-Bus der
neuen Super-7-Mainboards ausgelegt.
Nachdem auch Cyrix ihren 6x86MX in M II umtaufte, wählt neben AMD offensichtlich auch IDT Centaur
einen Namen, der an den Pentium II erinnert. Der nächste Winchip C6 für den 100 MHz
Bus des Super 7 soll deshalb Winchip 2 heißen. Er startet mit 240 oder 266 MHz und unterstützt
ebenfalls die neuen 3D-Funktionen.
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Katmai mit 200-MHz-Bus? |
Die ersten PCs mit einem Bustakt von 100 MHz sind im April 1998 gerade mal auf dem Markt, da sagt Hardware-Guru
Michael Slater bereits das Ende dieser Technologie voraus. In seiner
Rede auf der WinHEC-Konferenz in Orlando meinte Slater, dass INTEL mit großer Wahrscheinlichkeit
schon im nächsten Jahr auf einen Bustakt von 200 MHz gehen werde. Denn für die
Katmai-Prozessoren, die mit mehr als 750 MHz Arbeitstakt laufen sollen, und die neuen schnellen Speicherchips
sei ein 100-MHz-Bus einfach nicht schnell genug. Der derzeitige Wechsel
von 66 auf 100 MHz, den neben INTEL auch die Konkurrenten AMD, Cyrix und IDT vorbereiten, sei wichtig,
aber eben nur ein erster Schritt.
INTEL veröffentlichte im Oktober einen Vierjahres-Plan für seine 32- und 64-Bit-Prozessorfamilie
und hat die 1000-MHz-Marke für die Pentium Familie im Visier.
Quelle: Intel, AMD, Chip, CT, Eurocomm
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